„Perfect Match“ von TVG, Reiseland und rtk unterstützt bei Übernahme, Neugründung und Übergabe von Reisebüros

Burghausen, Hamburg, München, 08.10.2025. Mit „Perfect Match“ startet ein wegweisendes Gemeinschaftsprojekt von TVG, Reiseland Franchise und rtk, das sich gezielt dem Thema Reisebüroübernahme und -nachfolge widmet. Das
Programm begleitet Reiseprofis mit Erfahrung, fundierter Expertise und der Unterstützung starker Marken auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit oder bei der erfolgreichen Übergabe ihres Lebenswerks. „Perfect Match ist mehr als ein
Projekt – es ist eine Bewegung für die Zukunft der Reisebüros“, betont Natalija Engert, Projekt Managerin.

Mit der Unternehmerakademie bietet ein maßgeschneidertes Weiterbildungsprogramm speziell für Reisebüroexpedienten, die unternehmerisch denken und handeln möchten. In praxisnahen Modulen in Zusammenarbeit mit der IHK lernen die Teilnehmenden,
betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, eigene Strategien zur Kundenbindung und Umsatzsteigerung zu entwickeln sowie digitale Tools effizient einzusetzen. Ziel ist es, Expedienten nicht nur als Verkaufsberater, sondern als echte Unternehmer im Reisevertrieb zu stärken – mit dem Know-how, ihr Reisebüro zukunftssicher und profitabel aufzustellen.

Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Reisebüroinhaberinnen und -inhaber, die ihr Lebenswerk in absehbarer Zeit in neue Hände übergeben möchten. Für sie stellt sich die Herausforderung, eine passende Nachfolge zu finden und den Übergabeprozess frühzeitig und strukturiert anzugehen. Themen wie Unternehmensbewertung, rechtliche Rahmenbedingungen, Übergabemodelle und die emotionale Komponente der Abgabe spielen dabei eine zentrale Rolle. Ein gut vorbereiteter Übergang sichert nicht nur den Fortbestand des Unternehmens, sondern auch das Vertrauen der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden.

Gemeinsam bilden diese beiden Seiten die Grundlage für unser Perfect Match Programm, das engagierte Nachfolger mit übergabebereiten Reisebüros gezielt zusammenbringt.

Ab dem 8. Oktober 2025 steht unter www.perfectmatch-reisebuero.de eine eigene Landingpage bereit. Interessierte Expedienten finden dort alle relevanten Informationen zur Teilnahme, zu den Vorteilen sowie zur direkten Kontaktaufnahme.

Podcast „Schluss, aus – weiter!“
Begleitend zum Programm startet der Video-Podcast „Schluss, aus – weiter!“. In spannenden Episoden berichten Branchenkenner und Expedienten über persönliche Erfahrungen, Herausforderungen und Chancen rund um das Thema Reisebüro- Nachfolge. Der Videopodcast ist abrufbar auf Apple Podcasts, Spotify und YouTube.


Live auf dem QTA Reisesommer 2025
Ein besonderes Highlight ist die Perfect Match Session auf dem QTA Reisesommer am 25. Oktober in Mainz. Dort wird das Programm erstmals live vorgestellt und mit Branchenexpertinnen und -experten diskutiert. Teilnehmende erhalten exklusive Einblicke und können direkt mit den Initiatoren in den Austausch treten.

Über rtk
Als größte Reisebürokooperation Europas umfasst die rtk Gruppe mit Hauptsitz in Burghausen derzeit rund 3.900 Reisebüros und bündelt einen Umsatz von knapp 6 Mrd. Euro. rtk (Raiffeisen-Tours-Kooperation) bietet ihren Partnern nicht nur professionelle und innovative Lösungen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Technologie, sondern auch den Vorteil eines flächendeckenden Netzwerks.

Reiseland wurde 1990 als erstes Franchise-System in der deutschen Touristik gegründet. Heute besteht das Unternehmen aus Filialen und Franchise Büros und umfasst über 250 Reisebüros bundesweit. Reiseland ist eine 100-prozentige Tochter der RT/Raiffeisen Touristik Group GmbH. Als veranstalterunabhängige Reisebürokette umfasst die Produktpalette alle für den Markt bedeutenden Veranstalter. Reisebüropartner profitieren insbesondere von einem gemeinsamen Markenauftritt, modernen Marketing und Schulungsaktionen, sowie technischen Lösungen.

Über die TVG
Die Touristik Vertriebsgesellschaft bietet mit ihren Partnermodellen an rund 225 Standorten innovative und zukunftsweisende Reisebürokonzepte im Franchising. Mit der exklusiven Integration des führenden TV-Reiseshopping-Senders „sonnenklar.TV“ bietet die TVG zudem ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal im deutschen Reisebürovertrieb, da die angeschlossenen Reisebüros ihren Kunden neben einem Vollsortiment auch die attraktiven Aktionsangebote von sonnenklar.TV anbieten. Die Einzigartigkeit dieses Omnichannel-Ansatzes ist nicht nur ein besonderer Wettbewerbsvorteil, sondern auch ein Garant für mehr Reichweite und Aufmerksamkeit beim Kunden. Die erfolgreichen Reisebüropartner bilden eine beeindruckende Gemeinschaft von Unternehmern

TVG-Geschäftsführerin Birgit Aust und Sonnenklart-TV-Chef Kristijan Schellinger erläutern, wie sie die FTI-Insolvenz aufgefangen haben und welche Pläne sie für die Zukunft hegen.

Vor einem Jahr meldete der damals drittgrößte Veranstalter FTI Insolvenz an. Besonders für die TVG kam das einer Zeitenwende gleich. Wie sich die Kooperation nun aufstellt und welche Rolle der Sender Sonnenklar TV dabei spielt, erläutern TVG-Chefin Birgit Aust und Sonnenklar-TV-Geschäftsführer Kristijan Schellinger.

Für die TVG und auch den Sender Sonnenklar TV war die FTI-Insolvenz vor einem Jahr ein gravierender Einschnitt. Keine andere Kooperation war so stark davon betroffen wie die TVG. Für die Reisebüros war laut Kooperationsvertrag vorgeschrieben, einen Großteil der Umsätze über FTI zu generieren.

Der Sender Sonnenklar TV gehörte zwar nicht mehr zum Reiseveranstalter, hatte aber eine starke Nähe zu FTI. Auf einen Schlag fiel der Leitveranstalter der TVG und damit auch die Basis des Geschäftsmodells weg.

Welche Veränderungen diese Neuausrichtung für die TVG und für den eng mit der Kooperation verknüpften Sender Sonnenklar TV nach sich zieht, wo die Herausforderungen für die Unternehmen liegen und was sich die TVG für die Zukunft vorgenommen hat, beantworten Birgit Aust, Geschäftsführerin der TVG-Kooperation, sowie Kristijan Schellinger, Geschäftsführer des Senders, im Interview.

fvw|TravelTalk: Mit der Insolvenz ist das FTI-Leitveranstalter-Modell weggebrochen. Was bedeutete das für den Sender und für die TVG?
Kristijan Schellinger: Sonnenklar TV erreicht täglich über zwei Millionen Zuschauer und musste sich nach der FTI-Insolvenz von einem Tag auf den anderen komplett neu erfinden – ein echter Kraftakt. Der Sender Sonnenklar TV generierte rund 90 Prozent seiner Buchungen über die FTI Group. Die Buchungen fielen von jetzt auf gleich weg. Es mussten schnell Veranstalter gefunden werden, die innerhalb kürzester Zeit in der Lage waren, Reiseprodukte über den Sender anzubieten.
Die Wahl fiel dabei unter anderem auf Clever Tours – mit denen der Sender bereits im Vorfeld Erfahrungen gesammelt hatte – sowie auf Spezialveranstalter wie Atouro, Neon Reisen und Select Holidays. So konnten wir sehr schnell wieder ausreichend Reisen auf dem Sender anbieten.
Birgit Aust: Dem Sender waren die neuen Veranstalter bekannt, da sie sich analog zu Big Xtra im Segment Aktionsware positioniert hatten. Für die Reisebüros waren die Veranstalter weitestgehend noch unbekannt. Der Start war anspruchsvoll, aber inzwischen hat es sich eingespielt, und wir sind sehr gut aufgestellt. Dass den Kolleginnen und Kollegen vom Sender der Aufbau eines neuen Veranstalter-Portfolios innerhalb so kurzer Zeit gelang, lässt uns positiv in die Zukunft blicken. Jetzt gilt es, diese neuen Partnerschaften gemeinsam dauerhaft zu etablieren.

 

„Dass den Kolleginnen und Kollegen vom Sender der Aufbau eines neuen Veranstalter-Portfolios innerhalb so kurzer Zeit gelang, lässt uns positiv in die Zukunft blicken.“

TVG-Chefin Birgit Aust

 

Wollen Sie die Zahl der Partner-Veranstalter erhöhen?
Schellinger: Die Integration neuer Veranstalter hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Es gilt, bestimmte technische Voraussetzungen und Qualitätsstandards zu erfüllen. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Aktionsware und Systemware: Die Marke Sonnenklar TV hat drei Vertriebswege – die Online-Plattform des Senders, das Call Center und die Sonnenklar-TV-Reisebüros.
Bei der Aktionsware reden wir von Reiseprodukten, die exklusiv über diese drei Kanäle buchbar sind und nirgendwo anders. Kein anderes Reisebüro oder Online-Buchungsplattformen haben diese Reisen im Angebot. Das ist der Unterschied zu anderen Vertriebskanälen. Das exklusive Modell bietet die Chance, uns mit einzigartigen Angeboten klar am Markt zu positionieren. Denn wir bieten etwas, das sonst niemand hat. Systemware hingegen umfasst Produkte klassischer Veranstalter, die auf dem Sender ausgestrahlt werden.

 

„Wir können uns mit einzigartigen Angeboten am Markt positionieren. Denn wir bieten etwas, das sonst niemand hat. “
Kristijan Schellinger, Geschäftsführer von Sonnenklar TV

 

Wie unterscheiden sich diese exklusiven Sonnenklar-TV-Reisen vom klassischen Vertrieb?
Schellinger: Unabhängig von den exklusiven Vertriebskanälen ist die Aktionsware zeitlich begrenzt verfügbar, beinhaltet bestimmte Add-ons, Upgrades etc., von denen jedes einzelne zwischen dem Sender und den Veranstaltern verhandelt und gemeinsam kreiert wird. Anders als noch zu Big-Xtra-Zeiten können die Kunden heute aus einer Vielzahl von Anbietern aussuchen, die alle unter der Marke Sonnenklar agieren. Das Portfolio wird kontinuierlich angepasst. Diese Angebotsform bietet die Möglichkeit, neue Reiseanbieter und Reiseformen auszuprobieren. Wenn Produkte nicht nachgefragt werden, werden sie flexibel wieder aus dem Sortiment genommen.

Wie hat sich das Portfolio nach der FTI-Insolvenz verändert?
Schellinger: Nach dem Wegfall von FTI musste das Portfolio kurzfristig neu aufgestellt werden. Neue Veranstalter wie Atouro, Capital Holidays, Spica Travel und Coral Travel wurden hinzugenommen. Durch die Vielzahl an Veranstalter-Partnern haben wir heute ein breiteres Angebot – etwa mit noch mehr Kreuzfahrten oder ausgewählten Rundreisen – und erreichen damit neue Zielgruppen. Beispielsweise bieten wir mittlerweile Japan-Rundreisen an, die wir bislang nicht im Programm hatten. Das Entscheidende ist die Vielfalt des Angebots.

Welche Anforderungen müssen die Anbieter erfüllen?
Aust: Entscheidend sind klar definierte Qualitätsstandards wie eine vergleichsweise niedrige Reklamationsquote, die Qualität der angebotenen Hotels und die Antwortzeiten im Kundenservice. Die Veranstalter agieren unter der Marke Sonnenklar TV und müssen die Qualitätsstandards erfüllen, die der Sender den Kundinnen und Kunden verspricht.

Wonach sucht der Sender die Veranstalter aus?
Schellinger: Der Sender führt zahlreiche Gespräche mit unterschiedlichen Anbietern und sondiert den Markt fortwährend. Der Vorteil ist, dass sich der Sender so das Portfolio selbst zusammenstellen kann. Neben einem abwechslungsreichen Angebot sind für uns auch klassische Badeziele wie Ägypten oder die Türkei wichtig. Ein wesentlicher Unterschied zum klassischen Kataloggeschäft ist, dass es bei der angebotenen Reise immer einen Mehrwert gibt, beispielsweise eine höherwertige Zimmerkategorie. Es handelt sich nicht um stark vergünstigte Reisen, sondern sie sind in einem begrenzten Zeitraum verfügbar.

Was fehlt noch im Portfolio?
Aust: Anbieter von Bahnreisen oder Individualanreisen sind für den Sender und die Reisebüros gleichermaßen sehr interessant. Entscheidend ist jedoch, dass auch die technische Abwicklung reibungslos funktioniert, damit sich solche Angebote skalieren lassen. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

 

„Entscheidend ist, dass auch die technische Abwicklung bei den Veranstaltern reibungslos funktioniert.“

Birgit Aust, Geschäftsführerin der TVG-Kooperation

 

Welche?
Aust: Die Buchungen sind beispielsweise nicht über Amadeus zu tätigen, sondern ausschließlich über Traffics. Die Abwicklung läuft über unser Call Center Erf24, das als zentrale Buchungsstelle fungiert, in der alle Umsätze aus Online-Vertrieb, Call Center und Reisebüros zusammenlaufen.

Wie funktioniert die Vergütung der exklusiven Produkte?
Aust: Für exklusive Sonnenklar-Produkte gibt es ein eigenes Provisionsmodell. Wir wollen beobachten, wie sich die exklusiven Produkte am Markt entwickeln, und haben das Modell daher zunächst auf ein Jahr befristet. Systemware-Produkte laufen weiterhin im klassischen Provisionsmodell.

Wie reagieren die Reisebüros auf das neue Konzept?
Aust: Die Abläufe haben sich inzwischen gut eingespielt. Natürlich mussten sich die Reisebüros erst auf die neuen Veranstalter einstellen. Das trifft insbesondere auf Veranstalter zu, die bisher nicht mit Reisebüros zusammengearbeitet haben. Manche Reisebüros reagieren anfangs zurückhaltend, wenn sie die Anbieter noch nicht kennen. Gleichzeitig erkennen sie aber die Strahlkraft des Senders und welchen Einfluss Sonnenklar TV auf die Nachfrage ausübt.

 

„Eine Rückkehr zu einem klassischen Leitveranstalter-Modell ist derzeit nicht vorgesehen. “

Birgit Aust, TVG-Chefin

 

Werden Sie langfristig wieder auf einen Leitveranstalter setzen?
Aust: Eine Rückkehr zu einem klassischen Leitveranstalter-Modell ist derzeit nicht vorgesehen. Unser Leitveranstalter ist Sonnenklar TV selbst, mit dem wir unseren Reisebüro-Partnern ein exklusives Produkt am Markt bieten, mit einer Marketingpower und Reichweite, die ihresgleichen suchen. Diesen Weg werden wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen beim Sender konsequent weitergehen

Quelle: fvw/Travel Talk vom 30.05.2025